Mittwoch, 22. Juni 2011

73.100 Ingenieure fehlen - Fachkräftemangel in Deutschland

Das Bild stammt von Morning theft.
Laut aktuellen Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), welches in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln entstanden ist, sind in Deutschland 73.100 Stellen für Ingenieure unbesetzt und die Zahl, so die Prognose, wird Monat für Monat weiter ansteigen.

Die Gründe für den Fachkräftemangel sind Vielfältig. Dabei ist es einmal der demographische Wandel, die steigende Nachfrage nach Fachkräften, die Fehlqualifikation der Bewerber, die Ausbildungszyklen und die Lohnspirale.

Aufgrund des demographischen Wandels beherbergt Deutschland immer mehr alte und immer weniger junge Menschen. Je weniger junge Menschen wir haben, desto weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter haben auch eine qualifizierte Ausbildung. Daher kann zum Beispiel ein Weg sein, gegen die Veralterung der Geselschaft vorzugehen, die Immigration zu fördern oder Anreize für Ehepaare mit Kindern zu schaffen.

Da die Wirtschaftssektoren, welche einen hohen Fachkräfteeinsatz benötigen, in der heutigen Zeit immer wichtiger werden, liegt die Prognose auch dahingehend das die Nachfrage nach Fachkräften weiter steigen wird. Dagegen sollte man meiner Meinung nach nicht vorgehen, es sei den es gibt eine Lösung die die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt nicht beschädigt.

Natürlich kann auch ein Grund für den Mangel eine Fehlqualifikation der Bewerber sein. Daher müssen Anreize geschaffen werden, um die möglichen Arbeitskräfte von Morgen in die für die Wirtschaft richtige Ausbildung zu bekommen. Da man nicht weiß, welche Fachkräfte in Zukunft gebraucht werden und daher nur Prognosen in eine bestimmte Richtung weisen, kann dieses zu einem zweischneidigen Schwert werden. Den Prognosen können auch immer falsch liegen.

Betrachtet man dies, wird einem auch schnell klar, warum Ausbildungszyklen ein Grund für den Mangel der Kräfte ist. Jetzt fehlen die Kräfte und die Menschen fangen jetzt an sich in die fehlende Richtung ausbilden zu lassen. Die Frage ist nun, wird die Person die im Moment gebraucht wird in Zukunft immer noch gebraucht oder konnte der Arbeitsplatz in der Zeit schon besetzt werden. Eine Lösung durch kürzere Ausbildungszeiten ist dahin gehend vielleicht eine Methode um schneller reagieren zu können. Jedoch stellt sich dann die Frage, ob eine solche Turbo-Ausbildung auch die gleiche Qualität besitzt.

Mit Lohnspirale meine ich, dass zum Beispiel als Anreiz zur Ausbildung als Fachkraft der Lohn für den Arbeiter benutzt werden könnte. Jedoch kann sich dadurch nicht mehr jeder Betrieb eine hohe Anzahl an Fachkräften leisten, wodurch die Nachfrage nach Fachkräften hoch bleibt aber die Stellen aufgrund von Geldmangel nicht besetzt werden können.

Jetzt kommt die Bundesregierung mit einem neuen Konzept um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Dieses wurde vor kurzem verabschiedet und sieht folgendes vor: eine Erleichterung der Zuwanderung von Ingenieuren und Ärzten aus dem Ausland.

Weiter wird eine Senkung der Einkommensgrenze für ausländische Fachkräfte von 65.000 Euro auf 40.000 Euro in Erwägung gezogen, ist jedoch in der Koalition umstritten. Einig ist man sich jedoch, dass der Fachkräftemangel vorrangig mit inländischen Arbeitskräften gedeckt werden soll.

Die weiteren Maßnahmen des Plans zur Reduzierung des Fachkräftemangels der Bundesregierung folgt nun in einem kurzen Überblick:

  • Arbeitslose und ältere Mitmenschen sollen für den Arbeitsmarkt aktiviert werden.
  • Familie und Beruf soll besser miteinander vereinbart werden.
  • Gleiche Bildungschancen für alle.
  • Qualifizierung durch eine bessere Aus- und Weiterbildung.


Ob diese neuen Rahmenbedingungen nun wirklich ausreichen um die oben genannten Gründe für den Fachkräftemangel zu lösen wird nur die Zeit zeigen. Eine Prognose meinerseits möchte ich nicht geben. Auffallend ist nur, dass die meisten Maßnahmen keine neuen Erfindungen sind, sondern schon lange gefordert wurden und teilweise von der Politik nur noch als bloße Schlagwörter missbraucht werden. Daher hoffen wir das beste.

Den Ingenieurmonitor des VDI findet ihr unter http://www.vdi.de/uploads/media/Ingenieurmonitor_2011-06_04.pdf.

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